Wer meint, die koreanische Firma Hardkernel mit ihren diversen Odroid-Produkten („Open Droid“) sei ein typischer Raspberry-Trittbrettfahrer, liegt mindestens teilweise falsch. Die Firma gibt es schon länger und ihr erster Platinenrechner „Odroid-PC“ datiert aus dem Jahr 2011, also ein Jahr vor dem ersten Raspberry Pi. Richtig ist aber, dass Hardkernel früh und umtriebig auf den Erfolg des Raspberry Pi reagiert hat und seit 2012 die komplette Produktpalette als Raspberry-Konkurrenz ausrichtet. Der Raspberry-Boom veranlasste Hardkernel zur Fokussierung auf Mini-Server und Platinenrechner.
Die an sich vernünftige Kernstrategie war offenbar immer, für moderat höhere Preise deutlich mehr Leistung anzubieten als der Raspberry Pi. Die zahlreichen Odroid-Varianten der Jahre 2012 bis 2019 zeugen allerdings von hektischer Betriebsamkeit, die beim Konsumenten eine gewisse Ratlosigkeit hinterlässt, inwiefern sich die Produkte unterscheiden. Nachhaltigkeit und Weitblick war hier nicht zu erkennen, und diverse Odroid-Projekte kamen und starben wie Eintagsfliegen: Die sehr lange Spalte „Obsolete products“ auf der Herstellerseite http://www.hardkernel.com/main/products/prdt_info.php spricht für sich. Inzwischen hat Hardkernel seine Produktpalette konsolidiert. Der Durchblick ist heute einfacher, verlangt aber immer noch genaueres Hinsehen. Dies sollen die nachfolgenden Seiten leisten. Die aktuell noch gepflegten Odroid-Platinen verdienen diese Übersicht, da sie qualitativ und zumeist auch in der Komponentenzusammensetzung überzeugen. Eine Produktübersicht des Herstellers bietet die oben genannte Hardkernel-Webseite.
Verträgt der südkoreanische Hersteller Hardkernel, der die Odroids baut, noch mehr Konkurrenz? Die Odroid-Platinen kannibalisieren sich nämlich bereits ordentlich untereinander. Die zahlreichen Odroid-Varianten der Jahre 2012 bis 2019 beweisen viel innovatives Potential, aber keine nachhaltige Strategie. Der nächste Odroid in der jeweiligen Preisklasse ist quasi immer der Killer des letzten Odroid. Aber vielleicht ist das ja die Strategie – und beim Raspberry ja auch nicht anders. Im Unterschied zum Raspberry skalieren die Odroids aber gewaltig und bieten eine Auswahl für unterschiedliche Leistungsansprüche. Außerdem hat uns bislang jede Odroid-Hardware qualitativ und in der Komponentenzusammensetzung überzeugt. Ein eventueller Schwachpunkt ist die Systemsoftware.
Die Odroids: Allgemeine Vorbemerkungen
Für alle Odroid-Platinen gibt es eine Reihe von Linux- und Android-Betriebssystemen, die Sie herunterladen und mit den üblichen Werkzeugen auf Micro-SD schreiben. Anlaufstelle ist das Wiki https://wiki.odroid.com, das auch über die Hauptseite erreichbar ist (www.hardkernel.com). Sie finden in der linken Spalte die aktuellen Platinenmodelle, und unter dem einzelnen Modell jeweils den Eintrag „os_images“. Hier erscheinen dann die offiziellen Android- und Linux-Images, ferner unter „third party“ weitere inoffizielle, aber beachtenswerte Systeme wie etwa Dietpi oder Openmediavault.
Die Auswahl an Systemen ist insgesamt nicht üppig, aber jederzeit ausreichend: Ein ausbaufähiges LTS-Ubuntu, oft mit Mate-Desktop, ist für alle Platinen im Angebot. Problematischer als die Systemauswahl ist die Tatsache, dass ständig neue Odroid-Geräte die älteren verdrängen und diese dann Software-technisch nicht mehr gepflegt werden. So wird etwa der ältere, sehr brauchbare Odroid U3 längst nicht mehr verkauft und auch nicht mehr gepflegt. Über das letztaktuellste Ubuntu 16.04.6 (mit Update-Support bis 2021) auf dieser Platine wird daher wohl keine jüngere Version mehr hinausführen. Eine ähnliche Entwicklung ist für alle Odroids (außer H2) zu bedenken: Unter Umständen muss dann das Gerät ohne Updates weiterlaufen, was beim lokalen Heimserver kein ernstes Problem ist, aber jede Öffnung für den Internetzugriff verbietet.
Eine weitere Einschränkung gilt für alle Odroids: Die Platinen haben allesamt keinen WLAN/Bluetooth-Funkchip an Bord. Das ist letztlich konsequent, weil ein H2, N2, XU4 oder HC1 für Serveraufgaben prädestiniert ist, die nur mit verkabeltem Ethernet Sinn machen. Wer zusätzliches WLAN oder Bluetooth benötigt, muss dies über einen WLAN- oder Bluetooth-USB-Stick nachrüsten. Die Firma Hardkernel bietet dafür eigene Dongles, jedoch funktionieren auch alle anderen Linux-kompatiblen Dongles wie Edimax EW-7811UN, Asus N10 Nano oder CSL 300.
Deutscher Vertreiber für sämtliche Odroid-Platinen und Zubehör ist Pollin (www.pollin.de). Das Meiste finden Sie auch bei Reichelt (www.reichelt.de) und Amazon.
Odroid H2: Ein Ausbau-Barebone
Der Odroid H2 wurde Ende 2018 erstmalig angeboten, war nach zwei Tagen ausverkauft und dann erst wieder ab Juli 2019 verfügbar. Das in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche Gerät gehört nicht wirklich in die Kategorie der Platinenrechner, sondern ist ein Ausbau-Barebone, der eher mit Zotac-Boxen oder Intel NUCs konkurriert. Dies zeigt sich schon an der Größe der Platine (11 mal 11 Zentimeter) und an der Tatsache, dass die typische GPIO-Leiste mit den programmierbaren Pins für Bastelprojekte fehlt. Der Odroid H2 ist ganz klar als Barebone für Heimserver oder Zweit-Desktops konzipiert.
Intel-CPU: Mit dem Intel Processor J4105 (Quadcore mit 1,5 bis 2,5 GHz) verlässt der Odroid H2 die sonst übliche ARM-Plattform. Diese Celeron-CPU auf der 130-Euro-Platine ist natürlich kein Gaming-Renner, kann aber mit älteren AMD Phenom/Athlon oder schwächeren Intel-i3-CPUs mithalten und ist jederzeit Desktop-tauglich. Aufgrund der x86-CPU gibt es keinerlei Einschränkungen hinsichtlich des Betriebssystems: Windows kann ebenso installiert werden wie jede Linux-Distribution. Angemessen ist ein leichtgewichtiges Ubuntu, mit dem sich der Odroid H2 geradezu spielt.
DDR4-RAM: Der Arbeitsspeicher kann je nach Bedarf auf zwei Bänken auf bis zu 32 GB bestückt werden (DDR4 SO-DIMM). Für eine der Platine angemessenen Rolle als Daten- oder Medienserver sollten aber 4 GB oder allenfalls 8 GB allemal ausreichen.
Anschlüsse: Für Serverrollen ist der Odroid H2 auch sonst bestens gerüstet: Zwei SATA-3.0-Ports und zweimal USB 3.0 (ferner zweimal USB 2.0) sorgen für schnellen Datentransfer auf angeschlossenen Festplatten. Für den Netztransport sind zwei schnelle Gigabit-Ethernet-Anschlüsse vorhanden, die auch einen Einsatz als Netzwerkbrücke zwischen zwei lokalen Netzen oder als Hardware-Firewall hinter dem Router anbieten. Unter halbwegs idealen Umständen messen wir bis zu 115 MB/s, die der Rechner als Samba-Server ausliefert, was sich dem theoretischem Maximum von Gigabit-Ethernet nähert.
Der Rechner besitzt ein Uefi-Bios wie ein PC und kann sein Betriebssystem von SATA, USB, eMMC-Karte oder NVM-Express-SSD booten. Ein Micro-SD-Einschub wie auf typischen Platinenrechnern ist nicht vorhanden und auch nicht nötig. Die Installation eines Betriebssystems erfolgt wie auf einem PC über ein Linux-Livesystem via USB-Stick oder über ein DVD-Laufwerk am USB-Anschluss. Für Monitoranschluss sind ein HDMI-Ausgang und ein Display-Port 1.2 (4K) vorhanden. Neben der Soundausgabe via HDMI gibt es auch noch analoge Aus- und Eingänge für Klinkenstecker.
Mit solcher Ausstattung kann die Platine locker mehrere Rollen erledigen: In unserem Fall arbeitet er mühelos als zentraler Samba- und SSH-Server, als Apache-Server für eine Dokumentenzentrale und als Kodi-Mediencenter für das TV-Gerät via HDMI.
Lautlos: Die lüfterlose Platine macht keinerlei Betriebsgeräusche und zeigt trotz passiver Kühlung moderate Temperaturen zwischen 40 und 55 Grad. Die Leistungsaufnahme liegt höher als bei Raspberry & Co bei etwa 5 Watt im Leerlauf, 7-8 Watt bei Last und gelegentlichen Spitzen bis zu 12 Watt.
Preise: Der Preis von 130 Euro darf nicht täuschen: Dafür gibt es nur die nackte Platine ohne Netzteil, ohne RAM, ohne Gehäuse, ohne Bootmedium, ohne Kabel. Um das Barebone-ähnliche Ausbau-Board zum Laufen zu bringen, sind folgende Ergänzungen einzuplanen: ein Netzteil (ca. 14 Euro), ein Gehäuse (ca. 12 Euro), 4 GB RAM (DDR4-SO-DIMM, ca. 50 Euro), eMMC-Karte mit 64 GB (ca. 55 Euro), eventuelle Kabel wie Displayport nach HDMI (10 Euro), SATA-Kabel (5 Euro). Es ist ratsam, den Kauf der Komponenten so abzusichern, dass am Ende alles passt. Der Vertrieb pollin.de kann da manche Zweifel beseitigen, insofern er das H2-taugliche Zubehör direkt anzeigt.
Der Gesamtpreis geht dann schnell Richtung 300 Euro, wobei die angeführten Beispiele bei RAM und eMMC sowohl nach oben wie nach unten zu skalieren sind. Eine schnelle eMMC-Karte ist optimal, aber optional, da der Odroid H2 auch reichlich andere Bootoptionen besitzt.
Odroid N2: Coole Platine
Nimmt man den beschriebenen Odroid H2 aus den genannten Gründen aus der Rechnung, ist der Odroid N2 das aktuelle Spitzenmodell der Odroid-Platinenrechner. Der seit Frühjahr 2019 erhältliche Odroid N2 versteht sich mit 40-poliger GPIO-Leiste auch als Bastelplatine, ist aber in erster Linie als Heimserver oder Zweit-Desktop konzipiert. Auffällig ist das Kühlkonzept der relativ breiten Platine, die komplett auf einem ebenso großen, passiven Kühlkörper sitzt.
6-Kern-CPU: Die Platine kombiniert sechs ARM-Kerne – zwei kleine Kerne (Cortex A53 mit 1,9 GHz) und vier große (Cortex A73 mit 1,8 GHz). Die Leistung ist spürbar, aber nicht dramatisch besser als beim neuen Raspberry. Mit dieser CPU und dem Mali-Grafikchip G52 liefert der Odroid N2 einen nahezu flüssigen Desktop. Beim Einsatz als Zweit-Desktop ist die Hardware dem Raspberry Pi 4 eindeutig überlegen.
Anschlüsse: Der Odroid N2 bietet kein SATA, aber viermal USB 3.0. Für den Netzverkehr gibt es einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, womit der Rechner als Samba-Server bis zu 110 MB/s liefert. Weniger erfreulich ist die Leistung der USB-Ports, die sich per internen Hub einen USB-3.0-Kanal teilen. Dies führt beim lokalen Austausch zwischen diesen USB-Laufwerken zu eher enttäuschendem Durchsatz. Eine große Datenfestplatte ist daher die klügere Ausstattung als mehrere kleine, zumal diese einen zusätzlichen Hub erfordern.
Alternativ zur Micro-SD-Karte kann das Betriebssystem auch von einer schnelleren eMMC-Karte gebootet werden. Die Auswahl des Boot-Mediums erfolgt über einen kleinen Schalter auf der Platine. Zur Soundausgabe gibt es neben dem typischen HDMI-Ausgang (Standardgröße) einen analogen Ausgang für Klinkenstecker. Außerdem ist ein Infrarot-Empfänger an Bord.
Lautlos und kühl: Die mit 10 mal 9 Zentimeter relativ breite Platine auf dem großen passiven Kühler arbeitet lüfterlos und somit absolut lautlos. Das Kühlkonzept scheint überzeugend, da die Platine im Leerlauf nur 35 Grad meldet und unter Last kaum über 45 Grad zu heizen ist. Das ist auch haptisch anhand der offenen Platine leicht zu verifizieren, während man beim Raspberry Pi 4 die Finger besser weglässt. Das Gerät bestätigt seine Coolness auch beim Stromverbrauch: Nur 2 bis 3 Watt fordert der Leerlaufbetrieb und bei Last geht es maximal Richtung 5 Watt.
Für die Stromversorgung externer 2,5-Zoll-USB-Festplatten über die USB-Ports gilt Ähnliches wie beim Raspberry: Zwei Laufwerke sind bereits zu viel, spätestens dann, wenn die Laufwerke Arbeit bekommen. Ohne zusätzlichen, aktiven USB-Hub geht es also auch hier nicht.
Preise: Die Platine gibt es mit 2 oder 4 GB DDR4-RAM für circa 80 beziehungsweise 95 Euro. Wenn Kabel für HDMI und eine SD-Karte vorhanden sind, ist der Odroid N2 damit bereits vollständig ausgestattet. Das optionale Gehäuse für etwa 7 Euro ist eigentlich nur eine Abdeckung, die in die Schiene des Lüftersockels geschoben wird.
Odroid XU4: Das Auslaufmodell
Bis Ende 2018 noch Spitzenmodell gerät der Odroid XU4 durch die hauseigene Konkurrenz und den Raspberry Pi 4 zum Auslaufmodell. Die Platine hat gegen den Pi 4 nur noch schwache Argumente, und wem dieser nicht genügt, kann zum Odroid N2 greifen. Das ist fast bedauerlich, denn der XU4 hat sich im Server-Dauerbetrieb als äußerst robust und zuverlässig erwiesen. Solche Nachhaltigkeit als unermüdlicher Rechenknecht muss der Odroid N2 erst noch nachweisen. Desktop-tauglich ist der XU4 allerdings im Unterschied zum N2 definitiv nicht. Die besten Chancen hat die XU4-Hardware eventuell noch in ihren spezialisierten Varianten HC1 und HC2, die ebenfalls auf Odroid XU4 basieren (siehe unten).
CPU und RAM: Der Achtkerner arbeitet mit zwei Quadcore-CPUs, wobei je nach Auslastung der Vierkerner Cortex A15 mit 2 GHz oder der sparsamere Vierkerner Cortex A7 mit 1,4 GHz zum Zuge kommt. Mit standardmäßig zwei GB DDR3-RAM ist die Platine für den Serverbetrieb ausreichend bestückt.
Anschlüsse: Entscheidend für den Datendurchsatz ist die Kombination von USB 3.0 (zweimal) mit Gigabit-Ethernet. Die theoretischen 125 MB/s erreicht die Platine zwar nicht, aber 80 bis 90 MB/s sind maximal möglich. Als Boot- und Systemmedium kommt sowohl die typische Micro-SD-Karte als auch eine eMMC-Karte infrage. Die Auswahl des Medium erfolgt über einen kleinen Schalter auf der Platine. Für Erweiterungen und Bastellösungen gibt es zwei Pin-Anschlüsse (30 plus 12).
Mit und ohne Lüfter: Das Kühlkonzept des Odroid XU4 wurde seit seinem Erscheinen 2015 vielfach kritisiert. Von Platinenrechnern erwarten die Kunden lautlosen Betrieb. Der XU4 hat einen aktiven Lüfter, der seine kleinen Maße mit hoher Drehzahl ausgleicht. Das Geräusch ist nicht laut, aber aufgrund der hohen Frequenz unüberhörbar. Beim Einsatz als Medienserver im Wohnzimmer kann das durchaus stören. Daher hat Hardkernel den Odroid XU4Q mit passivem Kühlkörper nachgeschoben („Q“ für „quiet“). Die Variante ist etwas preiswerter, aber etwas leistungsärmer, weil die Platine hier häufiger auf die schwächere A7-CPU schaltet. Wer einen XU4 besitzt, kann den aktiven Lüfter auch durch den passiven Kühlkörper ersetzen, der als Einzelzubehör für etwa acht Euro verkauft wird.
Stromverbrauch: Die Platine kommt im Idle-Betrieb auf etwa 4 Watt und fordert bei Last und laufendem Lüfter bis zu 10 Watt.
Preise: Die Preise für den Odroid XU4 dürften demnächst purzeln. Bislang kostet er immer noch etwa 80 Euro, als lüfterloser XU4Q circa 75 Euro (www.pollin.de). Aktuelle Bundles liegen aber bereits unter 100 Euro und liefern Gehäuse, Netzteil, SD- und eMMC-Karte mit.
Odroid HC1/HC2: Kleine Heimserver
„HC“ steht für „Home Cloud“. Die beiden Odroid-Varianten basieren auf XU4 und sind hinsichtlich CPU, GPU, RAM und Gigabit-Ethernet identisch ausgestattet. Statt USB 3.0 (nur einmal USB 2.0) gibt es hier eine SATA-3-Schnittstelle für genau eine Festplatte oder SSD, die in das Alu-Gehäuse eingeschoben wird. HC1 und HC2 fokussieren auf einen kleinen, schnellen Netzwerkspeicher für private Zwecke. HC1 und HC2 haben kein HDMI oder sonstigen Monitor-Anschluss: Das System kann nur über das Netzwerk mit SSH erreicht und verwaltet werden.
Preise: Die lüfter- und lautlosen HC1 und HC2 kosten circa 60 und 65 Euro. Der einzige Unterschied der beiden Varianten ist das Alu-Gehäuse, das beim HC1 nur ein 2,5-Zoll-Laufwerk, beim größeren HC2 wahlweise eine 2,5- oder 3,5-Zoll-Festplatte aufnimmt. Das unentbehrliche Netzteil kostet circa 8 Euro.
Odroid C1/C2: Obsolet
Die soliden Platinen Odroid C1 und C2 waren 2015 mit Quadcore-CPU, 1 oder 2 GB RAM sowie Gigabit-Ethernet als Raspberry-Konkurrenz geplant. Sie konnten aber schon neben dem Raspberry Pi 3 B+ (Anfang 2018) nur noch aufgrund der schnelleren Ethernet-Schnittstelle bestehen – neben dem aktuellen Raspberry 4 wohl definitiv nicht mehr. Der Odroid C2 wird derzeit immer noch für knapp 55 Euro verkauft – Tendenz fallend. Die Pi-Variante mit 2 GB RAM kostet 50 Euro und schlägt den Odroid C2 (ebenfalls 2 GB RAM) in allen anderen Belangen.
Exkurs: X86 und ARM – ein CPU-Vergleich am Beispiel Odroid XU4
Die Octacore-CPU des Odroid XU4 mit 2 GHz klingt nach mächtig viel Leistung. Jedoch handelt es sich um zwei Quadcore-ARM-Einheiten, die je nach Anforderung zur schnelleren oder stromsparenderen umschalten. Vor allem aber darf man generell die Taktraten und die Kernzahlen von ARM-Prozessoren nicht annähernd den x86-CPUs von PCs und Notebooks gleichsetzen. Die kleine Tabelle zeigt, dass die Intel Atom-CPU eines 10 Jahre alten Netbooks immer noch knapp vor der ARM-Quadcore-CPU eines Raspberry 3 liegt. Die Platine Odroid XU4 lässt diese Netbook-CPU zwar deutlich hinter sich, kommt aber nicht annähernd an Notebook- und PC-Prozessoren heran. Unser Vergleich wurde mit Sysbench auf der Kommandozeile ausgeführt.